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Die sprachliche Bezugnahme auf raumzeitliche Identitäten
Ernst Tugendhat
pp. 14-25
Abstract
Erns Tugendhat entwickelt in seinen Vorlesungen zur Einführung in die sprachanalytische Philosophie eine komplexe Theorie zum Problem der Identität. In enger Anlehnung an Peter Strawson1 vertritt er dabei die Überzeugung, daß nur im Hinblick auf konkrete, in Raum und Zeit wahrnehmbare Einzeldinge bzw. Gegenstände die Rede von Identität überhaupt einen Sinn macht. Identität wird dann näher verstanden als eine bestimmte Eigenschaft, die allen raumzeitlichen Einzeldingen zugesprochen werden kann. Wenn wir nun etwas über diese Identität aussagen wollen, dann müssen wir — so Tugendhats weitere Überlegung — die Art und Weise untersuchen, wie wir diese Identität feststellen, das heißt, wir müssen diejenigen Leistungen untersuchen, mit denen wir etwas als ein Einzelding identifizieren. Diese Identifizierungsleistungen sind dabei nicht etwa als innere oder psychische Vorgänge aufzufassen, sondern als Leistungen, die direkt damit zusammenhängen, daß und wie wir Sprache verwenden. Eine Analyse des Problems der Identität ist für Tugendhat daher letztlich eine Analyse der Elemente, Strukturen und Verwendungsweisen unserer Sprache.
Publication details
Published in:
Meuter Norbert (1995) Narrative Identität: das Problem der personalen Identität im Anschluß an Ernst Tugendhat, Niklas Luhmann und Paul Ricoeur. Stuttgart, Metzler.
Pages: 14-25
DOI: 10.1007/978-3-476-04229-3_2
Full citation:
Meuter Norbert (1995) Die sprachliche Bezugnahme auf raumzeitliche Identitäten: Ernst Tugendhat, In: Narrative Identität, Stuttgart, Metzler, 14–25.