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Optische Zweiklänge oder Kreativität als Grundprinzip der Wahrnehmung
pp. 39-51
Abstract
Ludwig Wittgenstein, einer der großen Söhne der Stadt Wien, hat darauf hingewiesen, daß das Verb «sehen» in verschiedenen Bedeutungen benutzt werden kann.* Demnach mag einer von einer physikalischen Gegebenheit sprechen, wenn er zu der Abbildung 1 sagt, «ich sehe dieses Bild». Wenn er aber sagt, «ich sehe dieses Bild als Ente» oder auch «ich sehe dieses Bild als Hasen», dann hat der Betrachter sich ein Bild von dieser Gegebenheit gemacht und seine Mitteilung bezieht sich auf eine Wahrnehmung. Was die Bedeutung von Spiel und Kunst angeht, so möchte ich hier die Ansicht begründen, daß diese für den Menschen eng mit dem Aufbau, der Erweiterung und auch mit der Veränderung des Bildes zusammenhängen, das er sich von der Welt macht.
Publication details
Published in:
Petsche Hellmuth (1989) Musik — Gehirn — Spiel: Beiträge zum vierten Herbert von Karajan-Symposium. Basel, Birkhäuser.
Pages: 39-51
DOI: 10.1007/978-3-0348-5562-4_5
Full citation:
Rentschler Ingo (1989) „Optische Zweiklänge oder Kreativität als Grundprinzip der Wahrnehmung“, In: H. Petsche (Hrsg.), Musik — Gehirn — Spiel, Basel, Birkhäuser, 39–51.