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204857

Historische Modernisierungstheorien und die gegenwärtigen Probleme des Institutionenwandels in Ost- und Südosteuropa

Anton Sterbling

pp. 53-67

Abstract

Der Niedergang der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa kann als Folge einer tiefgreifenden, in mehreren zentralen Dimensionen der Entwicklung in Erscheinung tretenden Modernisierungskrise verstanden werden. Diese Krise läßt sich ihrerseits auf ungleichförmige, Spannungen und Verwerfungen erzeugende, "partielle" Modernisierungsprozesse unter kommunistischen Herrschaftsbedingungen zurückfuhren.1Die zentralen Aspekte der umfassenden Modernisierungskrise, die zum politischen "Umbruch" in den osteuropäischen Gesellschaften führte, sowie die Grundtendenzen des zwischenzeitlich eingetretenen "Systemwechsels"2, lassen sich folgendermaßen pointiert zusammenfassen: Erstens handelt es sich um eine tiefe, bis heute anhaltende class="EmphasisTypeItalic ">ökonomische Krise, die auf die langfristige wirtschaftliche Rückständigkeit der meisten betroffenen Gesellschaften und insbesondere auf schwerwiegende Defizite der sozialistischen Wirtschaftsweise zurückgeht. Ihre wesentlichen Erscheinungsformen sind wirtschaftliche Ineffizienz und Stagnation, technologische Rückständigkeit und weitverbreitete Massenarmut. Als Ausweg aus dieser Krise werden nahezu überall mehr oder weniger konsequent verfolgte marktwirtschaftliche Transformationen angestrebt.

Publication details

Published in:

(1998) Postsozialistische krisen: theoretische Ansätze und empirische Befunde. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 53-67

DOI: 10.1007/978-3-322-95811-2_3

Full citation:

Sterbling Anton (1998) „Historische Modernisierungstheorien und die gegenwärtigen Probleme des Institutionenwandels in Ost- und Südosteuropa“, In: , Postsozialistische krisen, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 53–67.