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Die Selbstbegründung des Denkens
pp. 131-154
Abstract
Das Inquisitionsverfahren gegen Galilei und dessen erzwungener Widerruf haben die geistige Situation am Beginn der Neuzeit radikal verändert. Der Widerruf war wissenschaftlich nicht überzeugungskräftig. Die von der Reformation ergriffenen Länder, die der päpstlichen Jurisdiktion nicht mehr unterstanden, brauchten auf das Inquisitionsverdikt ohnehin keine Rücksicht zu nehmen — und der Dialogo wurde ja auch in Amsterdam nachgedruckt. Die technische und ökonomische Verwertbarkeit von Erfindungen, die auf den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhten, lagen im Interesse der Landesherren und des sich entwickelnden Bürgertums. Die neue Astronomie kam der Schiffahrt zugute, die neue Mechanik der verbesserten Güterproduktion. Die neue Wissenschaft konnte nicht mehr ignoriert werden.
Publication details
Published in:
Holz Hans Heinz (1997) Einheit und Widerspruch I: Problemgeschichte der Dialektik in der Neuzeit. Stuttgart, Metzler.
Pages: 131-154
DOI: 10.1007/978-3-476-03706-0_6
Full citation:
Holz Hans Heinz (1997) Die Selbstbegründung des Denkens, In: Einheit und Widerspruch I, Stuttgart, Metzler, 131–154.