Repository | Book | Chapter
Schriftverkehr auf der Datenautobahn
Besonderheiten der schriftlichen Kommunikation im Internet
pp. 151-175
Abstract
Ob das Internet die deutsche Sprache verändert, gehört zu den häufigsten Fragen, die Journalisten und sprachinteressierte Laien stellen, wenn man sich als internetkundige Linguistin zu erkennen gibt. Genaugenommen ist die Frage mit "nein" zu beantworten, denn natürlich können nicht Medien die Sprache verändern, sondern nur die Sprachteilnehmer, die diese Medien zur Kommunikation nutzen. Allerdings schaffen neue Medien meist auch neue Randbedingungen für die Rezeption und Produktion von Sprache, was sich auf Dauer auf die Gepflogenheiten der Sprachteilnehmer auswirkt und insofern — von einer abstrakten Außensicht her gesehen — tatsächlich zu Veränderungen sprachlicher Merkmale führt. Am besten ist dieser Zusammenhang für ein Medium untersucht, das — bei aller Internet-Euphorie — bislang die einschneidendsten Auswirkungen auf gesellschaftliche Entwicklungen hatte: Die Schrift. Die Einführung der Schrift erleichterte die Externalisierung und Verdauerung von Wissen erheblich und legte den Grundstein für das, was heute als Informations- und Wissensgesellschaft bezeichnet wird (vgl. Ehlich, 1994; Koch & Oesterreicher, 1994).
Publication details
Published in:
Voß G. Günter, Holly Werner, Boehnke Klaus (2000) Neue Medien im Alltag: Begriffsbestimmungen eines interdisziplinären Forschungsfeldes. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 151-175
DOI: 10.1007/978-3-322-99868-2_7
Full citation:
Storrer Angelika (2000) „Schriftverkehr auf der Datenautobahn: Besonderheiten der schriftlichen Kommunikation im Internet“, In: G. Voß, W. Holly & K. Boehnke (Hrsg.), Neue Medien im Alltag, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 151–175.