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Disposition und Dispositiv
pp. 161-180
Abstract
Die Ähnlichkeit der Begriffe Dispositiv und Disposition weist auf eine Wahlverwandtschaft hin, die nicht rein zufällig ist. Beide Begriffe beziehen sich auf die Vorstellung, dass es ein Ordnungsprinzip gibt, durch das soziale Praxis ermöglicht und begrenzt wird (vgl. de Certeau 1988: 131 ff.). Und bei beiden Begriffen wird eine Ökonomie der Herrschaft vorausgesetzt, deren Rationalität aufgeschlüsselt werden soll, um das Ordnungsprinzip sozialer Praxis kritisch zu analysieren. Im Fall der Dispositive liegt dieses Ordnungsprinzip zunächst in akteursunabhängigen Machtverhältnissen; im Fall der Dispositionen in akteursbezogenen Machtverhältnissen. Wie ist aber die Wechselwirkung zwischen Dispositiven und Dispositionen beschaffen? Die folgenden Überlegungen sollen zeigen: Weder sind Personen Effekte von Dispositiven, noch sind Dispositive Konstruktionen der Handlungen von Personen. Zunächst wird gezeigt, dass Dispositive nicht ohne akteursspezifisches Wissen auskommen. Dann soll der Dispositionsbegriff auf seine Neigung zu naturalisierenden und ökonomistischen Erklärungsweisen hin problematisiert werden.
Publication details
Published in:
Renn Joachim, Ernst Christoph, Isenböck Peter (2012) Konstruktion und Geltung: Beiträge zu einer postkonstruktivistischen Sozialund Medientheorie. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 161-180
DOI: 10.1007/978-3-531-93441-9_8
Full citation:
Mautz Christoph (2012) „Disposition und Dispositiv“, In: J. Renn, C. Ernst & P. Isenböck (Hrsg.), Konstruktion und Geltung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 161–180.