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Wie verhält sich die Familie zur Verwandtschaft?
pp. 131-156
Abstract
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein hielt sich die These, der Industrialisierungs- und Urbanisierungsprozess habe die nukleare Familienform erst hervorgebracht, die Isolierung der Kernfamilie befördert, sie aus ihren verwandtschaftlichen Bezügen herausgelöst und aus ihr eine nach außen hin insuläre und nach innen intimisierte Lebensgemeinschaft von Eltern und Kindern gemacht. Besonders in der proletarischen Familie sah man einen speziellen Typus von Familie, der am besten zur urbanen industriellen Gesellschaft passe, da er auf Mobilitätsanforderungen der modernen Gesellschaft flexibel reagieren könne. Dies konnte durch empirische Daten genauso wenig bestätig werden wie die Hypothese, dass der Wandel der Familie im 19. Jahrhundert allein auf den Prozess der Industrialisierung und Urbanisierung zurückzuführen sei.
Publication details
Published in:
Funcke Dorett, Hildenbrand Bruno (2018) Ursprünge und Kontinuität der Kernfamilie: Einführung in die Familiensoziologie. Dordrecht, Springer.
Pages: 131-156
DOI: 10.1007/978-3-658-18441-4_7
Full citation:
Funcke Dorett, Hildenbrand Bruno (2018) Wie verhält sich die Familie zur Verwandtschaft?, In: Ursprünge und Kontinuität der Kernfamilie, Dordrecht, Springer, 131–156.