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Der Umgang mit unbewältigter Vergangenheit
Vergessen und die Pflicht des Erinnerns bei Paul Ricœur
pp. 135-147
Abstract
Im Spätwerk Paul Ricoeurs findet sich nicht nur eine umfassende Sichtung philosophischer und sozialwissenschaftlicher Theorien des Gedächtnisses, Erinnerns und Vergessens. Er entfaltet außerdem aus einer Entgegensetzung von Geschichte und Gedächtnis eine kritische Perspektive auf Missbrauchspotenziale und eröffnet dann aus philosophischer Sicht Wege der Bearbeitung und Bewältigung vergangener Konflikte. Vor allem Formen des sozialen Vergessens werden differenziert untersucht, da sie zwar einerseits Entlastung bringen, andererseits jedoch auch instrumentalisiert werden können, um eine herrschende Ordnung aufrecht zu erhalten. Ricoeur hält einer solchen Indienstnahme des Vergessens die Pflicht des Erinnerns entgegen und liefert damit en passant sozialwissenschaftlich erschließbare Hinweise für eine sequenzielle Verknüpfung von Vergessen und Erinnern.
Publication details
Published in:
Dimbath Oliver, Heinlein Michael (2014) Die Sozialität des Erinnerns: Beiträge zur Arbeit an einer Theorie des sozialen Gedächtnisses. Dordrecht, Springer.
Pages: 135-147
DOI: 10.1007/978-3-658-03470-2_7
Full citation:
Dimbath Oliver (2014) „Der Umgang mit unbewältigter Vergangenheit: Vergessen und die Pflicht des Erinnerns bei Paul Ricœur“, In: O. Dimbath & M. Heinlein (Hrsg.), Die Sozialität des Erinnerns, Dordrecht, Springer, 135–147.