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221837

Konzepte interkultureller Erziehung und Bildung

Wolfgang Nieke

pp. 12-35

Abstract

Jede neu in die Diskussion eingeführte Konzeption, jede Innovation — nicht nur in der Erziehungswissenschaft — ist ein Versuch, eine bessere Lösung für ein gegebenes Problem zu geben oder überhaupt eine, wenn es zuvor noch keine gab. Deshalb muß zunächst jede Innovation darauf befragt werden, für welches Problem sie die — gegebenenfalls bessere — Lösung darstellen soll, welche Lösungen bisher bestanden haben und warum diese nun als unzulänglich anzusehen seien. Dies mag trivial klingen, ist es aber nicht, weil allzuoft Innovationen vorgestellt und eingeführt werden, die einen einfachen Rückschritt hinter die zuvor gegebene Lösung machen, weil versäumt wurde, nachzusehen, gegen was diese bisherige Lösung die bessere hatte sein sollen. So konnten in der Geschichte des Erziehens und Bildens die langen Pendelbewegungen zwischen den jeweils gegebenen oder als einzig möglich angesehenen fundamentalen Antinomien1 entstehen, etwa zwischen Führen oder Wachsenlassen2 oder zwischen strenger Orientierung der Schule auf das abstrakte Wissen versus Bezug auf das unmittelbare Leben; diese Antinomie wird uns auch bei den Konzepten Interkultureller Erziehung noch beschäftigen.

Publication details

Published in:

Nieke Wolfgang (1995) Interkulturelle Erziehung und Bildung: Wertorientierungen im Alltag. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 12-35

DOI: 10.1007/978-3-322-95997-3_2

Full citation:

Nieke Wolfgang (1995) Konzepte interkultureller Erziehung und Bildung, In: Interkulturelle Erziehung und Bildung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 12–35.