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196013

Die Darstellung der Handlung

Charlotte Bühler

pp. 68-83

Abstract

Ist es nicht merkwürdig? Immer von neuem wiederholt man, das Hauptinteresse des Kindes hafte am Fortschritt der Handlung in der Erzählung, und doch kennt die ganze Kinderliteratur kein Drama! — Nein; nach alledem, was wir nun schon wissen, ist das durchaus begreiflich. Das Drama ist für das Kind zu schwierig, weil es die denkbar größten Anforderungen an die Kombinationsgabe stellt. Das Drama gibt eine Szenerie und einen Dialog. Die Szenerie will ergänzt und vervollständigt sein, denn sie ist nur eine Andeutung und ein Ausschnitt aus der Umgebung. Und ebenso bietet der Dialog nur Andeutungen über alle näheren Verhältnisse und das Geschehen außerhalb der Szene. Diese Andeutungen wollen aufgefaßt, ergänzt und zusammengefaßt sein. Zu keiner dieser Leistungen wäre das Kind imstande 1.

Publication details

Published in:

(1953) Das Märchen und die Phantasie des Kindes. Dordrecht, Springer.

Pages: 68-83

DOI: 10.1007/978-3-642-66643-8_10

Full citation:

Bühler Charlotte (1953) Die Darstellung der Handlung, In: Das Märchen und die Phantasie des Kindes, Dordrecht, Springer, 68–83.