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Kleine Literaturgeschichte
pp. 217-382
Abstract
Literatur-Geschichte? Dass die Notwendigkeit besteht, eine ›Geschichte der Literatun‹ zu schreiben, erscheint nicht selbstverständlich. Denn während historische Darstellungen politischer und militärischer Geschehnisse zu den fundamentalen Anliegen kollektiver Selbstvergewisserung gehören und seit der Antike geläufig sind, ist es offenbar nicht zwingend, dass eine kulturelle Gemeinschaft die Erinnerung an ihre literarische Tradition in schriftlicher Form kodifiziert. Jedenfalls kann von einer Literaturgeschichtsschreibung, die tatsächlich historiographischen Ansprüchen folgt, erst seit gut 200 Jahren gesprochen werden. Vorformen wie das berühmte zehnte Buch von Quintilians Institutio oratoria oder die Autorenkataloge des Mittelalters und des Humanismus hatten unmittelbare Gebrauchsfunktion, und noch die um 1700 aufkommenden sogenannten ›Litterärgeschichten‹ glichen eher bio-bibliographischen Kompendien als diskursiven Abhandlungen zur Entstehung und Entwicklung einzelner Wissenschaften und Künste (darunter auch der ›belles-lettres‹).
Publication details
Published in:
Wei Helmut, Drügh Heinz, Komfort-Hein Susanne, Kraß Andreas, Meier Cécile, Rohowski Gabriele, Seidel Robert, Weiß Helmut (2012) Germanistik: Sprachwissenschaft — Literaturwissenschaft — Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Metzler.
Pages: 217-382
DOI: 10.1007/978-3-476-00399-7_9
Full citation:
Seidel Robert, Kraß Andreas, Drügh Heinz, Komfort-Hein Susanne, Rohowski Gabriele (2012) „Kleine Literaturgeschichte“, In: H. Wei, H. Drügh, S. Komfort-Hein, A. Kraß, C. Meier, G. Rohowski et al. (Hrsg.), Germanistik, Stuttgart, Metzler, 217–382.