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Offenheit – Kontingenz – Grenze ?
Interpretation einer Porträtfotografie
pp. 123-153
Abstract
Die Interpretation von Porträts steht vor spezifischen Herausforderungen, insbesondere wenn sie – wie in meinem Vorhaben – durch eine Segmentanalyse (Breckner 2010, 2012) angeleitet sein will. Die Segmentanalyse basiert auf der Annahme, dass Bilder aus Gestaltbildungsprozessen hervorgehen, in denen verschiedene Bedeutungselemente – ich nenne sie Segmente – in spezifischer Weise eine visuelle Ausdrucks- und Sinngestalt bilden und umgekehrt, verschiedene Bildsegmente erst in Bezug auf eine Gesamtgestalt als Bedeutungselement identifizierbar sind. Kann dieses Prinzip auch auf die Interpretation eines Gesichtes in einem Fotoporträt übertragen werden ? Bilden auch in einem Gesicht verschiedene Elemente eine Gesamtgestalt und umgekehrt, gewinnen einzelne Gesichtsteile erst aus der Gesamtgestalt ihre spezifische Form und auch Bedeutung ? Und wenn ja, welche Elemente wären dies: Augen, Nase, Ohren, Mund – also physisch bestimmte Einheiten ? Die Kriminalistik operiert mit diesen und anderen Gesichtselementen und ihren spezifischen Zusammenstellungen, um Porträts von Personen zu deren Wiedererkennung zu (re-)konstruieren.
Publication details
Published in:
Müller Michael, Soeffner Hans-Georg (2014) Grenzen der Bildinterpretation. Dordrecht, Springer.
Pages: 123-153
DOI: 10.1007/978-3-658-03996-7_7
Full citation:
Breckner Roswitha (2014) „Offenheit – Kontingenz – Grenze ?: Interpretation einer Porträtfotografie“, In: M. Müller & H.-G. Soeffner (Hrsg.), Grenzen der Bildinterpretation, Dordrecht, Springer, 123–153.