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Materialität und Hermeneutik der schrift in Emine S. Özdamars Romanen Das Leben ist eine Karawanserei und Die Brücke vom Goldenen Horn

Vera Viehöver

pp. 343-367

Abstract

Emine Sevgi Özdamar gehört zu jenen Autorinnen, die bekannt und unbekannt zugleich sind. Als sie 1991 beim renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt eine Passage aus ihrem damals noch unveröffentlichten Roman Das Leben ist eine Karawanserei hat zwei Türen aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus las, gewann sie, die mit dem Erzählungsband Mutterzunge (1990) bereits einen Achtungserfolg in der deutschen Öffentlichkeit errungen hatte, mit einem Mal die volle Aufmerksamkeit der internationalen Literaturszene. Erstmals wurde der Preis für den besten Beitrag zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur an eine Autorin vergeben, für die die deutsche Sprache nicht Muttersprache war. Dieses Novum gab Anlaß zu einer Grundsatzdiskussion, die auch heute, mehr als zehn Jahre später, noch längst nicht beendet ist: Was ist eigentlich das ›Deutsche‹ in der deutschsprachigen Literatur? Sollten es vielleicht gerade die ›fremden‹ Autorinnen und Autoren sein, die der jungen deutschsprachigen Literatur jene unmittelbare Erzählfreude, innovative Sprachkraft und verstörende Bildgewalt zurückgeben könnten, deren Fehlen alljährlich zur Herbstmesse von den Feuilleton-Kritikern beklagt wird?

Publication details

Published in:

Borsò Vittoria, Cepl-Kaufmann Gertrude, Reinlein Tanja, Schönborn Sibylle, Viehöver Vera (2002) Schriftgedächtnis — Schriftkulturen. Stuttgart, Metzler.

Pages: 343-367

DOI: 10.1007/978-3-476-02870-9_20

Full citation:

Viehöver Vera (2002) „Materialität und Hermeneutik der schrift in Emine S. Özdamars Romanen Das Leben ist eine Karawanserei und Die Brücke vom Goldenen Horn“, In: V. Borsò, G. Cepl-Kaufmann, T. Reinlein, S. Schönborn & V. Viehöver (Hrsg.), Schriftgedächtnis — Schriftkulturen, Stuttgart, Metzler, 343–367.