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218733

Der Begriff der Objektivität in Hegels Auffassung der Vorsokratischen Philosophie

Nikos Psimmenos

pp. 231-242

Abstract

Hegels Gewohnheit, am Anfang einzelner Kapitel seiner Vorlesungen über die Geschichte der griechischen Philosophie1 einerseits die Hauptmomente der bereits behandelten philosophischen Systeme festzuhalten und anderseits auf die Notwendigkeit des Erscheinens des nächsten philosophischen Systems hinzuweisen,2 läßt die Abweichungen seiner Darstellung früherer Philosophie von seiner Lehre über deren Entwicklung3 deutlich sichtbar werden. Solche Abweichungen finden sich z.B. in der Einführung des Kapitels über Leukipp und Demokrit, in der das Prinzip der zwei vorsokratischen Philosophen als das Produkt einer dialektischen Bewegung gedeutet wird, die nicht etwa, wie es wohl zunächst zu erwarten wäre, vom Heraklitischen Werden ausgeht, sondern ihren Anfang — genauso wie die dialektische Bewegung, die zum Prinzip Heraklits führt — im Eleatischen Sein nimmt.4 So erscheint in Hegels philosophiegeschichtlicher Sicht das Sein der Eleaten als eine Kategorie, von der notwendig zwei verschiedene dialektische Bewegungen ihren Fortgang nehmen: Die erste mündet in das Prinzip der Philosophie Heraklits (Sein — Nichtsein — Werden), während die zweite sich bis zum Prinzip der Philosophie der antiken Atomisten fortsetzt (Sein—Nichtsein—Fürsichsein).

Publication details

Published in:

Cesana Andreas, Rubitschon Olga (1985) Philosophische Tradition im Dialog mit der Gegenwart: Festschrift für Hansjörg A. Salmony. Basel, Birkhäuser.

Pages: 231-242

DOI: 10.1007/978-3-0348-5423-8_15

Full citation:

Psimmenos Nikos (1985) „Der Begriff der Objektivität in Hegels Auffassung der Vorsokratischen Philosophie“, In: A. Cesana & O. Rubitschon (Hrsg.), Philosophische Tradition im Dialog mit der Gegenwart, Basel, Birkhäuser, 231–242.