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220195

Über einige Aspekte des Zusammenhangs von Politik, Gesellschaft und Oper im 20. Jahrhundert

Udo Bermbach

pp. 3-27

Abstract

Das 20. Jahrhundert ist ein Jahrhundert der Unübersichtlichkeit, gegenläufiger und zugleich auch paralleler Tendenzen, der Rückwendung zur Tradition ebenso wie der ausschließlichen Zuwendung zu einer zu imaginierenden Zukunft in den großen totalitären Bewegungen der Zeit, dem Faschismus, dem Nationalsozialismus und schließlich dem Staatssozialismus. Diese Unübersichtlichkeit prägt die Politik mit ihren großen ideologischen Strömungen des Sozialismus, Liberalismus und Konservatismus sowie den links- und rechtsradikalen Positionen und den daraus resultierenden diktatorialen Systemen ebenso wie die Opernproduktion, die ihrerseits den Rückgriff auf die klassisch-romantischen Traditionen kennt wie die Entwicklung zur Atonalität und die verschiedensten, sich aller Möglichkeiten bedienenden Kompositionsstile. Es ist aussichtslos, den Versuch unternehmen zu wollen, dieses Jahrhundert auf einfache Interpretationslinien zu bringen, es sei denn auf die Formel der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Doch damit ist freilich alles und folglich nichts gesagt.

Publication details

Published in:

Bermbach Udo (2000) Oper im 20. Jahrhundert: Entwicklungstendenzen und Komponisten. Stuttgart, Metzler.

Pages: 3-27

DOI: 10.1007/978-3-476-03796-1_1

Full citation:

Bermbach Udo (2000) „Über einige Aspekte des Zusammenhangs von Politik, Gesellschaft und Oper im 20. Jahrhundert“, In: U. Bermbach (Hrsg.), Oper im 20. Jahrhundert, Stuttgart, Metzler, 3–27.