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221718

Archetypische Träume zur Beziehung zwischen Psyche und Materie

Theodor Abt

pp. 109-136

Abstract

Der archaische Mensch kennt keine Spaltung in Innen- und Aussenwelt. Seine Phantasie- und Traumwelt ist vermischt mit dem, was wir Moderne mit Aussenwelt bezeichnen. Er lebt in einer beseelten Umwelt. Darum sprechen die Ethnologen bei diesem Zustand vom «dream-age», weil noch nicht zwischen einer Aussenwelt und einer Innenwelt unterschieden wird.1 Dieselbe Erlebnisweise können wir auch beim Kleinkind beobachten: Wenn es zum Beispiel behauptet, ein böser Wolf liege unter seinem Bett, so erkennen wir, dass es noch nicht so zwischen Innen- und Aussenwelt unterscheidet wie wir Erwachsene. Doch unsere Erwachsenkultur trennt und unterstellt: In der Aussenwelt gibt es diesen Wolf nicht. In der Innenwelt des Kindes dagegen wirkt offenbar etwas Angsterregendes, symbolisiert durch den bösen Wolf. Dabei macht dieser innere Wolf dem Kind genau so wirksam Angst wie ein Wolf in der Aussenwelt. Der «innere Wolf» ist somit ebenfalls eine Wirklichkeit, indem er eben etwas bewirkt, wirksam ist.2

Publication details

Published in:

Atmanspacher Harald, Primas Hans, Wertenschlag-Birkhäuser Eva (1995) Der Pauli-Jung-Dialog und seine Bedeutung für die moderne Wissenschaft. Dordrecht, Springer.

Pages: 109-136

DOI: 10.1007/978-3-642-79323-3_8

Full citation:

Abt Theodor (1995) „Archetypische Träume zur Beziehung zwischen Psyche und Materie“, In: H. Atmanspacher, H. Primas & E. Wertenschlag-Birkhäuser (Hrsg.), Der Pauli-Jung-Dialog und seine Bedeutung für die moderne Wissenschaft, Dordrecht, Springer, 109–136.