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193529

Personale Identität als rationale Selbstbestimmung

Norbert Meuter

pp. 176-199

Abstract

Wenn wir uns erinnern, deutete sich in den Überlegungen Tugendhats zum Identitätsproblem insgesamt bereits ein formaler Begriff von personaler Identität an. Personen sind, so hieß es, was immer sie sonst sein mögen, beobachtbare Gegenstände, die sich in Raum und Zeit bewegen. Die Identität einer Person würde demnach in letzter Instanz auf der beobachtbaren lückenlosen Kontinuität ihres Körpers gründen, bzw. auf der Kontinuität des Weges, den dieser Körper innerhalb eines Raum-Zeit-Kontinuums zurücklegt. Diese Form der Identität trifft jedoch nicht nur auf Personen, sondern auf materielle raumzeitliche Gegenstände insgesamt zu. Innerhalb des sprachanalytischen Paradigmas versucht man daher üblicherweise, spezifische Differenzkriterien zu formulieren, mit denen sich Personen von anderen raumzeitlichen Gegenständen unterscheiden lassen. Bekannt geworden ist etwa Peter Strawsons Unterscheidung zwischen M- und P-Prädikaten. M-Prädikate sollen prinzipiell allen materiellen Gegenständen zugesprochen werden können, während P-Prädikate sinnvoller Weise nur Personen zukommen sollen, zum Beispiel Handlungen und Absichten, Gedanken und Gefühle, Wahrnehmungen, Erinnerungen und Empfindungen.1

Publication details

Published in:

Meuter Norbert (1995) Narrative Identität: das Problem der personalen Identität im Anschluß an Ernst Tugendhat, Niklas Luhmann und Paul Ricoeur. Stuttgart, Metzler.

Pages: 176-199

DOI: 10.1007/978-3-476-04229-3_5

Full citation:

Meuter Norbert (1995) Personale Identität als rationale Selbstbestimmung, In: Narrative Identität, Stuttgart, Metzler, 176–199.