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217479

Das Bild zwischen den Bildern

Joachim Paech

pp. 163-178

Abstract

Im Pariser ›Centre Georges Pompidou‹ fand im Herbst 1990 eine Ausstellung mit Fotos, Filmen, Video (-Installationen) und comupteranimierten Bildern statt: »Passages de l"image«. Bei dieser Gelegenheit wurden unterschiedliche Richtungen von Bewegungen bewußt, die den Betrachter an den Bildern vorbei, aber auch zwischen den Bildern (zum Beispiel der Videomonitore) hindurch führen. Und die Bilder selbst haben offenbar Dimensionen angenommen, deren Komplexität entweder ihr diaphanes Verschwinden oder ihre absolute Ermächtigung gegenüber der referenziellen Realität bedeutet. Für Pascal Bonitzer ist das ein und dasselbe: »Ist das Fernsehen nicht als die letzte Agentur für die Produktion und Verbreitung massenhaft technisch hergestellter Bilder in der Tat ein Agent der Auflösung und des Unsichtbarmachens der Bilder?« Wie vor ihm Hans Magnus Enzensberger vom Nullmedium Fernsehen, spricht Bonitzer von »Nullbildern, den Bildern ohne Bild«, die sich an die Stelle der materiellen Realität setzen und diese zu einem Schattenreich degradieren würden1. Entweder ertrinkt das einzelne Bild im Meer der Bilder und wird bedeutungslos oder es wird unsichtbar in der Transparenz zum Dargestellten, das es bereits zum Bestandteil seiner Einbildung gemacht hat.

Publication details

Published in:

Paech Joachim (1994) Film, Fernsehen, Video und die Künste: Strategien der Intermedialität. Stuttgart, Metzler.

Pages: 163-178

DOI: 10.1007/978-3-476-03527-1_14

Full citation:

Paech Joachim (1994) „Das Bild zwischen den Bildern“, In: J. Paech (Hrsg.), Film, Fernsehen, Video und die Künste, Stuttgart, Metzler, 163–178.