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Das Konzept der Gouvernementalität nach Foucault
pp. 49-62
Abstract
In diesem Kapitel wird der Ansatz der Gouvernementalität nach Michel Foucault vorgestellt. Er dient als gesellschaftspolitischer Ansatz, um die Wirkung der Appelle des Lebenslangen Lernens und die Rezeptionen dieser Appelle durch die Menschen in ihrem Bezug zueinander einordnen zu können. Um die Komplexität des Ansatzes nachzuvollziehen, werden Foucaults Begriffe von Macht und Herrschaft, von Subjektivierung und Neoliberalismus in Unterkapiteln erläutert. In Hinsicht auf Macht und Herrschaft geht es vor allem um die Wechselwirkungen von Regierungs- und Selbsttechnologien zu einem Macht-Wissens-Dispositiv als besonders effektive Form der Regierung. Unter Subjektivierung wird besonderer Wert auf die Entwicklung Foucaultscher Erkenntnisse gelegt, da der späte Foucault in der gleichzeitigen gesellschaftlichen Unterwerfung und individuellen Subjektwerdung die Kritikfähigkeit und relative Freiheit des Subjekts betont. Da der Neoliberalismus im Umgang mit der Freiheit auf den "Homo oeconomicus' setzt und permanente Unsicherheit durch Erwerbslosigkeit oder sozialen Abstieg voraussetzt, operiert das Dispositiv einerseits mit Angst, andererseits mit Responsibilisierung.
Publication details
Published in:
von Felden Heide (2020) Identifikation, Anpassung, Widerstand: Rezeptionen von Appellen des lebenslangen Lernens. Dordrecht, Springer.
Pages: 49-62
DOI: 10.1007/978-3-658-24195-7_4
Full citation:
von Felden Heide (2020) Das Konzept der Gouvernementalität nach Foucault, In: Identifikation, Anpassung, Widerstand, Dordrecht, Springer, 49–62.