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Die Herausforderung der Öffentlichen Meinung durch die Religion
Soziologische Überlegung zur Massenpublizistik in Tönniesscher Ansicht
pp. 405-417
Abstract
Die Massenpublizistik bringt uns nicht nur einander näher, sie macht uns auch einander ferner und fremder, weil sie uns die Andersartigkeiten ins Wohnzimmer bringt, wo wir sie, ästhetisch vergnüglich und symbolkannibalisch, verschlingen, um unsere, die jeweils eigene Art zu kräftigen. Medien integrieren nicht nur, sie anarchisieren auch, genauer: sie sind flankierende Überbrückungs- und Aufbaumaßnahmen auf unserem Weg in mehr Individuation. Nachdem wir, wegen unserer vielen Götter mit ihren unterschiedlichen Wahrheiten einst die Offentliche Meinung als ergänzenden sozialen Willen entwickelt haben, ermöglicht dieser nun den Kulturen und ihren Religionen den temperamentvollen Einmarsch in die Arena wenn nicht der Geschichte, so doch des Geschehens auf dieser Welt. Jeder Verstand will Vernunft seiner Prägung werden, jede Religiosität universelle Religion. Denn Vernunft ist Spielart des Verstandes, Religion Modus von Gläubigkeit. Und also beides wurzelnd im historischen Wesenwillen. Wesen aber gibt's en masse und immer wieder frische! Diesen Gedankenzusammenhang möchte ich im folgenden von der einen und von der anderen, insbesondere aber von der Tönniesschen Ansicht hin- und herwenden.
Publication details
Published in:
Clausen Lars, Schlüter Carsten (1991) Hundert Jahre "Gemeinschaft und Gesellschaft": Ferdinand Tönnies in der internationalen Diskussion. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 405-417
DOI: 10.1007/978-3-663-01367-9_19
Full citation:
Deichsel Alexander (1991) „Die Herausforderung der Öffentlichen Meinung durch die Religion: Soziologische Überlegung zur Massenpublizistik in Tönniesscher Ansicht“, In: L. Clausen & C. Schlüter (Hrsg.), Hundert Jahre "Gemeinschaft und Gesellschaft", Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 405–417.