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Jacques Derrida
pp. 239-244
Abstract
Jacques Derrida gehört neben Gilles Deleuze und Michel Foucault zu den einflussreichsten Vertretern der neueren französischen Philosophie und des Poststrukturalismus. Dieser ist für die Medientheorie von enormer Bedeutung, zum einen, weil ihre Autoren selbst über konkrete Medien geschrieben haben (Literatur, Malerei, Film), zum anderen, weil sie einige fundamentale Konzepte und Methoden medientheoretischen Denkens vorbereitet haben. Derridas Einfluss gründet sich vorwiegend darauf, dass er mit dem inzwischen inflationär verwendeten Begriff der Dekonstruktion eine Methode der Textlektüre und -interpretation bereitstellt, die weit in kultur- und medienwissenschaftliches Denken hineinreicht. Zugleich stellt Derridas Werk eine explizite Hinwendung zu einer materialistischen Perspektive dar, die den metaphysischen Logozentrismus und die damit verbundene Medienvergessenheit der abendlärdischen Philosophie über die Thematisierung des Verhältnisses von phonetischer Sprache und Schrift kritisiert. Die frühen Werke Derridas wie "Die Schrift und die Differenz" (1976, frz. 1967) sowie "Grammatologie" (1983, frz. 1967) entwickeln diese doppelte Perspektive, die für das Gesamtwerk des französischen Philosophen von entscheidender Bedeutung ist.
Publication details
Published in:
Sander Uwe, von Gross Friederike, Hugger Kai-Uwe (2008) Handbuch Medienpädagogik. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 239-244
DOI: 10.1007/978-3-531-91158-8_32
Full citation:
Fahle Oliver (2008) „Jacques Derrida“, In: U. Sander, F. Von Gross & K. Hugger (Hrsg.), Handbuch Medienpädagogik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 239–244.