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Literatur osteuropäischer Migrant/innen
pp. 189-198
Abstract
Die jüngsten Migrationswellen aus osteuropäischen Ländern wie der ehemaligen Tschechoslowakei, Ungarn, Polen und Bulgarien sind — direkt und indirekt — eng mit den politischen Ereignissen und Entwicklungen der ehemaligen Sowjetunion verknüpft. Die Emigrationswellen der 60er Jahre waren die Folge der von Nikita Chruschtschow 1956 mit seiner Geheimrede auf dem 20. Parteikongreß eingeleiteten und bald wieder gestoppten Entstalinisierung, für die sich nach einem Romantitel Ilja Ehrenburgs der Begriff ›Tauwetter‹ eingebürgert hat. Es folgte die ›Phase der Stagnations wie die Amtszeit von Leonid Breschnjew (1966–1982) genannt wird, in der jedes politische Leben gewaltsam zum Erliegen kam. Durch die Doktrin von der beschränkten Souveränität sozialistischer Staaten, mit der der Einmarsch in die CSSR am 21. August 1968 gerechtfertigt wurde, sowie durch die Ausbürgerung von prominenten Regimekritikern und -gegnern, wie Alexander Solschenizyn, wurde die Auswanderung erneut forciert.
Publication details
Published in:
Chiellino Carmine (2000) Interkulturelle Literatur in Deutschland: ein Handbuch. Stuttgart, Metzler.
Pages: 189-198
DOI: 10.1007/978-3-476-03749-7_13
Full citation:
Walter Klaus-Peter (2000) „Literatur osteuropäischer Migrant/innen“, In: C. Chiellino (Hrsg.), Interkulturelle Literatur in Deutschland, Stuttgart, Metzler, 189–198.