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Literatur der Deutschsprachigen Minderheit Rumäniens
pp. 177-188
Abstract
Es ist keineswegs schon immer selbstverständlich, von einer »rumäniendeutschen Literatur« zu sprechen. Die unzähligen Versuche, diese Literatur zu definieren, schwanken zwischen den Spannungspolen »völkisch-heimatlich« (vor 1944), dem Begriff »mitwohnende Nationalität« (ab Ende der 60er bis Ende der 80er Jahre vor allem in Rumänien), und »fünfte deutsche Literatur« neben der Literatur der BRD, der DDR, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz ab Mitte der 80er Jahre. Neben prinzipiellen Einwänden, die sich auf eine politische Funktionalisierung beziehen, erschwert auch der Fakt der Exterritorialisierung eine Begriffsbestimmung zusätzlich. Oft wird bei der Suche nach einem geeigneten Terminus verkannt, daß viele Autor/innen Rumänien schon vor 1944 verlassen haben und in europäischen Metropolen zu Ansehen gelangten (so z.B. Alfred Margul-Sperber, Rose Ausländer). Zusätzlich müssen die staatlichen Gebietsverschiebungen als wichtige Ursachen für immer neue Wanderungsbewegungen oder kulturelle Neuorientierungen angesehen werden. Spricht man von der Literatur der deutschsprachigen Literatur Rumäniens, impliziert man zumeist die Literatur der Siebenbürger Sachsen, der Banater Schwaben (»Donauschwaben«), der Bukowina und anderer kleinerer Sprachinseln. Die deutsche Minderheit in Rumänien setzt sich also aus verschiedenen Gruppen zusammen, die eine voneinander unabhängige kulturelle Entwicklung zu verzeichnen haben.
Publication details
Published in:
Chiellino Carmine (2000) Interkulturelle Literatur in Deutschland: ein Handbuch. Stuttgart, Metzler.
Pages: 177-188
DOI: 10.1007/978-3-476-03749-7_12
Full citation:
Krause Thomas (2000) „Literatur der Deutschsprachigen Minderheit Rumäniens“, In: C. Chiellino (Hrsg.), Interkulturelle Literatur in Deutschland, Stuttgart, Metzler, 177–188.