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197078

Polemos panton pater

Militär und Psychologie im Deutschen Reich 1914–1945

Ulfried Geuter

pp. 146-171

Abstract

Die Geschichte der Psychologie in Deutschland, besonders die Geschichte des Berufs des Psychologen und die der Entwicklung diagnostischer Methoden, ist eng mit der Geschichte der Verwendung der Psychologie im Militär verbunden. Im Ersten Weltkrieg wurden sinnespsychologische Untersuchungen bei der Auslese des technischen Personals in der Armee eingesetzt; fast alle Psychologie-Professoren kamen damals über ihren Einsatz für das Militär mit Fragen der praktischen Psychologie in Berührung. Die in den späten 20er Jahren aufgebaute Reichswehrpsychologie wurde zu einem Motor der Entwicklung ausdrucks-kundlicher und charakterologischer Forschung und schuf die ersten öffentlichen Planstellen für Psychologen in Deutschland. Mit der gigantischen Aufrüstung im Nationalsozialismus schließlich wurde die Wehrmacht zum seinerzeit größten Arbeitgeber für Psychologen in Deutschland; ihre Nachfrage nach Psychologen erwies sich als treibender Faktor für die institutionelle und professionelle Entwicklung der deutschen Psychologie bis 1945, die im Erlaß der Diplom-Prüfungsordnung von 1941 kulminierte.

Publication details

Published in:

Ash Mitchell G, Geuter Ulfried (1985) Geschichte der deutschen Psychologie im 20. Jahrhundert: ein Überblick. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 146-171

DOI: 10.1007/978-3-322-89828-9_6

Full citation:

Geuter Ulfried (1985) „Polemos panton pater: Militär und Psychologie im Deutschen Reich 1914–1945“, In: M.G. Ash & U. Geuter (Hrsg.), Geschichte der deutschen Psychologie im 20. Jahrhundert, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 146–171.