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Kunst, Krankheit und Tradition
pp. 265-269
Abstract
Inspiration durch Krankheit (ein Forschungsgegenstand der Pathographie) und Inspiration durch Aneignung der Tradition (ein Forschungsgegenstand der Kunstwissenschaft) werden meistens als gänzlich voneinander getrennte Quellen der künstlerischen Kreativität angesehen. Die vorliegende Studie beschreibt eine bislang wenig beachtete Interaktion dieser beiden Arten der Inspiration, dergestalt dass das Vorliegen der gleichen inspirierenden Krankheit bei zwei Künstlern eine artistische Wahlverwandtschaft begründet, die den einen Künstler das Werk des anderen in einer Perspektive, die von der gemeinsamen Erkrankung bestimmt ist, schöpferisch aneignen lässt. Durch das Augenmerk auf diese Interaktion wird eine konzeptionelle Erweiterung des klassischen pathographischen Zugangs erzielt, der die Doppelnatur der Psychiatrie als Natur- und Kulturwissenschaft widerspiegelt.
Publication details
Published in:
Schneider Frank (2012) Positionen der Psychiatrie. Dordrecht, Springer.
Pages: 265-269
DOI: 10.1007/978-3-642-25476-5_41
Full citation:
Podoll Klaus (2012) „Kunst, Krankheit und Tradition“, In: F. Schneider (Hrsg.), Positionen der Psychiatrie, Dordrecht, Springer, 265–269.