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220571

Reduktion und Innovation

Die Forderung nach Einfachheit in ästhetischen Debatten zwischen 1750 und 1995

Detlev Schöttker

pp. 331-349

Abstract

Als Vittorio Magnago Lampugnani, der damalige Leiter des Deutschen Architektur-Museums, 1993 im Spiegel die »schamlose Gefälligkeit« und das »artifizielle Chaos« der postmodernen Architektur kritisierte und eine neue »Ästhetik der Einfachheit, der Klarheit, der Ruhe und der Ordnung« forderte, provozierte er bei Theoretikern und Praktikern heftigen Widerspruch, der sich in Artikeln der großen Tageszeitungen und wichtigsten Fachzeitschriften zwei Jahre lang niederschlug. Vorgehalten wurden der Forderung nach einer ›neuen Einfachheit‹, wie das zentrale Stichwort bald lautete, ästhetischer Dogmatismus (Libeskind), Realitätsferne (Hoffmann-Axthelm), »Rückkehr zur Normalität« (Neumeyer), »Kulturkonservatismus« (Dröge/Müller) und »Regionalismus« (Kähler), also Argumente aus dem Repertoire der Traditionalismus-Kritik, obwohl Lampugnanis Überlegungen ausdrücklich auf die Weiterentwicklung der Moderne bezogen waren.1

Publication details

Published in:

von Graevenitz Gerhart (1999) Konzepte der Moderne. Stuttgart, Metzler.

Pages: 331-349

DOI: 10.1007/978-3-476-05565-1_17

Full citation:

Schöttker Detlev (1999) „Reduktion und Innovation: Die Forderung nach Einfachheit in ästhetischen Debatten zwischen 1750 und 1995“, In: G. Von Graevenitz (Hrsg.), Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler, 331–349.