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Jürgen Böttchers Verwandlungen (1981)
pp. 118-131
Abstract
Filmgeschichte ist im Zusammenhang mit kulturgeschichtlichen Dispositiven des Sehens zu untersuchen. Solche bestimmenden ›Anordnungen des Sehens‹ waren in Europa die perspektivische Konstruktion des Bildes im Quattrocento oder im Quintocento; in Japan die Genrekunst des Ukiyo-e des 17.-18.Jahrhunderts und die Ausschließlichkeit der Fläche und der Linie; die Paradigmenwechsel im 20. Jahrhundert und der Wandel des Blicks mit der »Veräumlichung der Zeit« in der Großstadt; durch Eisenbahn, Auto, Flugwesen; die Simulation der Wahrnehmungsdaten durch die digitalisierte Bilderproduktionen am Ende des 20. Jahrhunderts als Infragestellungen des fotografischen und chronofotografischen Bildprinzips. Joachim Paech hat erst kürzlich die Macht des Dispositivs in der Kulturgeschichte betont.1 Ich möchte die Frage umkehren und würde mich dabei verbunden wissen mit Norbert Elias und Siegfried Kracauer:Wie wirkt institutionelIe Macht, ob als Apparat oder als Bündel von widersprechenden Strategien kommunikativen Handelns, auf formelle und informelle Ordnungen des Sehens? Und wie funktioniert dies beim Künstler in bezug auf Themen- und Materialwahl, Motiventwicklung, Ikonographie, ästhetische Normative von Linie, Fläche, Farbklang, Licht, temporürer und rüumlicher Strukturierung?
Publication details
Published in:
Paech Joachim (1994) Film, Fernsehen, Video und die Künste: Strategien der Intermedialität. Stuttgart, Metzler.
Pages: 118-131
DOI: 10.1007/978-3-476-03527-1_11
Full citation:
Haucke Lutz (1994) „Jürgen Böttchers Verwandlungen (1981)“, In: J. Paech (Hrsg.), Film, Fernsehen, Video und die Künste, Stuttgart, Metzler, 118–131.