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217477

Framing, Fading, Fake

Peter Greenaways Kunst der Regeln

Yvonne Spielmann

pp. 132-149

Abstract

Der Film, für den Futuristen Marinetti das prädestinierte Medium der Avantgarde, gilt in seiner Frühphase als die adäquate und fortschrittlichste Kunstform zur Überwindung der raumzeitlichen Beschränktheit des Tafelbildes. Experimentierfeld für Dynamik und Geschwindigkeit, muß der Film trotzdem den Anspruch auf ästhetische Eigenständigkeit gegenüber den Vereinnahmungen seitens der Literatur und des Theaters vehement behaupten. Unterschieden von dieser notwendigen Abgrenzung, aber auch von der Konkurrenz zur bildenden Kunst in den 50/60er Jahren, als deren Appendix der Experimentalfilm — wenn überhaupt — angesehen wird, ist im Zeitalter des elektronischen Bildes die Statusfrage zwischen den visuellen Künsten obsolet geworden. Losgelöst von der Anstrengung, den Film als Kunst zu etablieren, ist erstmals ein spannungsfreier Rekurs auf Kunstgeschichte möglich, der einen unverstellten Blick auf diejenigen pikturalen Traditionen erlaubt, in denen die Filmkunst steht.

Publication details

Published in:

Paech Joachim (1994) Film, Fernsehen, Video und die Künste: Strategien der Intermedialität. Stuttgart, Metzler.

Pages: 132-149

DOI: 10.1007/978-3-476-03527-1_12

Full citation:

Spielmann Yvonne (1994) „Framing, Fading, Fake: Peter Greenaways Kunst der Regeln“, In: J. Paech (Hrsg.), Film, Fernsehen, Video und die Künste, Stuttgart, Metzler, 132–149.