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222231

Wie transintentional ist das moderne Wirtschaftssystem?

Wil Martens

pp. 419-439

Abstract

Die vorliegenden Ausgangsbeiträge bieten eine gute Gelegenheit, der Frage nachzugehen, ob die Eigengesetzlichkeit ausdifferenzierter Teilsysteme modemer Gesellschaften sich durch eine besondere Art von Transintentionalität auszeichnet, die auf besondere Ursachen zurückgeführt werden kann. Ich analysiere diese Problematik am Beispiel des oft als extrem verselbständigt betrachteten Wirtschaftssystems. Ausgangspunkt dabei ist die von Habermas vorgelegte Diagnose, die betont, dasserst in der Modeme das "Wirtschaftssystem" von "Lebenswelt", "Persönlichkeit", "Gesellschaft" und "Kultur" der Akteure "entkoppelt" ist, während es doch auch von den Akteuren produziert wird und wichtige Folgen für sie hat. "Entkopplung" kann dabei als Synonym für "nicht als solches gewusstes und gewolltes Resultat menschlichen Handelns, das andere Intentionen als die Gestaltung des betreffenden Systems verfolgt", betrachtet werden.1 Habermas' Behandlung dieser Problematik wird von Thomas Schwinn (in diesem Band) als Versuch einer Verknüpfung von Handlungsund Systemtheorie interpretiert. Während Schwinn die Verwendung des Systembegriffs von Vornherein als verfehlt betrachtet, versuche ich zu zeigen, dass mit systemtheoretischen Mitteln gut operiert werden kann.

Publication details

Published in:

Greshoff Rainer, Kneer Georg, Schimank Uwe (2003) Die Transintentionalität des Sozialen: eine vergleichende Betrachtung klassischer und moderner Sozialtheorien. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 419-439

DOI: 10.1007/978-3-322-80464-8_20

Full citation:

Martens Wil (2003) „Wie transintentional ist das moderne Wirtschaftssystem?“, In: R. Greshoff, G. Kneer & U. Schimank (Hrsg.), Die Transintentionalität des Sozialen, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 419–439.