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Mobilität in der Diskussion
Ethnisierungs- und Skandalisierungsprozesse
pp. 369-426
Abstract
Aus den vorangegangenen Kapiteln sollte deutlich geworden sein, in welcher Gesellschaft wir leben, was die Gesellschaft primär zusammenhält, welche Bedingungen für das Zusammenspiel von Menschen im Alltag notwendig sind und welche Relevanz die Selbstverantwortung und damit die reflexive Einstellung des Einzelnen für das urbane Zusammenleben besitzen. In diesem Kapitel werden wir auf Aspekte eingehen, die die Realität, bzw. die Einwanderungsrealität, im Quartier systematisch ignorieren. Auf der einen Seite beobachten wir einen immer schneller werdenden Prozess der Globalisierung, die uns zunehmend sowohl mit Vielfalt als auch mit einer Kontingenz im weitesten Sinne konfrontiert. Diese Entwicklungen, die wir auf lokaler Ebene rekonstruiert haben, entziehen sich konventionellen Erklärungen. Iain Chambers (1996: 3) spricht sogar von einem "mentalen Eklektizismus". Auf der anderen Seite haben wir in Ehrenfeld verschiedentlich auch beobachtet, dass man sich in bestimmten Zusammenhängen des Alltags immer noch dieser gewöhnlichen Erklärungsmuster bedient, um einerseits die empirische Realität systematisch zu ignorieren und andererseits auf diese Weise den Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen und Funktionssystemen zu beschränken. Für bestimmte Gruppen wie "Asylbewerber(innen) oder "Illegale" bleibt der Zugang sogar systematisch verwehrt. Gerade diese spezifische Praxis und deren mögliche Folgen für die Betroffenen werden wir jetzt auf lokaler Ebene beschreiben.
Publication details
Published in:
Nikodem Claudia, Schulze Erika, Yildiz Erol, Bukow Wolf-Dietrich (2001) Die multikulturelle Stadt: von der Selbstverständlichkeit im städtischen Alltag. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 369-426
DOI: 10.1007/978-3-663-09741-9_6
Full citation:
Bukow Wolf-Dietrich, Nikodem Claudia, Schulze Erika, Yildiz Erol (2001) Mobilität in der Diskussion: Ethnisierungs- und Skandalisierungsprozesse, In: Die multikulturelle Stadt, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 369–426.